110 Tage
Brasilien
Auf der Suche nach den schönsten Stränden, aufregendsten Städten und dem wilden Amazonas reisen wir mit unseren Rucksäcken durch Brasilien. Hier sind unsere Erfahrungen, Tipps und Tricks.
Unser Brasilien
Ganz ehrlich, Brasilien stand nie auf der Liste der Länder, die wir umbedingt sehen wollten. Es hat sich mehr ergeben – zum Glück. Von Argentinien sind wir ganz einfach mit dem Bus über die Grenze gefahren und schon waren wir in Brasilien. Soll man die Iguacu Regenfälle besuchen? Definitiv ja. Soll man die argentinische und brasilianische Seite abdecken? Nicht umbedingt. Wir haben es trotzdem gemacht. Das gute auf der brasilianischen Seite, alles ist in einem Tag machbar (es ist viel kleiner) dafür ist alles teurer. Uns hat vor allem der Vogelpark des Alves gefallen. Ab Foz de Igauzu kann man übrigens super einfach nach Paraguay reisen und für einen Tag mal richtig shoppen. Denn die Grenzregion ist bekannt dafür, alles, was das Herz begehrt, zu besitzen. Sei es teure Elektronik, Parfüms oder Sonnenbrillen.
Auf Richtung Strand
Ab hier ging unsere Reiseroute direkt an die Atlantikküste, nach Florianopolis. Eine Insel die für ihre schönen Strände bekannt ist. Nach ein paar Surfstunden, Caipirinhas und schweisstreibenden Wanderungen über die bewaldeten Hügel ging es für uns weiter nach Sao Paulo. Hier bitte nicht zu viel erwarten, wir beide sind keine Grossstadtfans, vor allem nicht wenn die Stadt auch noch (unsere Meinung) so hässlich wie Sao Paulo ist. Versteht uns nicht falsch, es gibt defintiv auch schöne Flecken hier aber für eine 20 Millionen Stadt sind es einfach zu wenige. Trotzdem wir haben hier in einer typischen Gaucho Churarscaria uns durch die brasilianische Grillkunst probiert und träumen heute noch von den zarten Stücken. Nach also nur drei Nächten machten wir uns auf, weiter nach Ihlabela zu reisen.
Von einer Insel zur nächsten
Es ist Februar, eine Woche vor Karneval und alles war entweder bereits ausgebucht oder unglaublich teuer. Trotzdem haben wir noch ein eineigermassen bezahlbares Hostel in Ilhabela gefunden und die Insel während fünf Tagen erkundet. Nebst einem fiesen Kater vom Prekarneval sind wir lebendig von den Moskitos gefressen worden und wären fast im Jungle verloren gegangen. Aber wir wollen mal noch nicht zu viel erzählen. Da die Insel nicht gerade günstig ist, geht es für uns von da aus weiter nach Paraty Mirim, ein kleines Dorf nur 4 Stunden von Rio entfernt an der Atlantikküste. Dort schliefen wir in einem Baumhaushostel. Ein wahrer Traum für Naturliebhaber. Um Paraty Mirim gibt es zahlreiche Ausflugsmöglichkeiten und ein Besuch in der ehemaligen Kolonialstadt darf natürlich auch nicht fehlen.
Einmal der berühmte Karneval in Rio de Janeiro miterleben
Von Paraty Mirim sind wir mit dem Bus weiter nach Rio de Janeiro. Die schillernde, einstige Hauptstadt von Brasilien, hat so einiges zu bieten. Wir erreichten die Stadt gegen Ende des berühmten Karnevals. Was unserer Meinung nach, auch die beste Zeit für einen Besuch ist. Es gibt zahlreiche Feiern, eine hohe Polizeipräsenz und natürlich den Sambodromo, mit den berühmten Karnveal Parade. Nachteil: Alles ist etwas teuer in dieser Zeit. So verbrachten wir rund zwei Wochen in Rio, litten an ein paar fiesen Hangovers, besuchten die bekannten Sehenswürdigkeiten und genossen die Strände. Von Rio ging es mit dem Bus weiter nach Itacaré. Das Strandstädtchen in im Staat Bahia hat uns so in seinen Bann gezogen, dass wir unsere Abreise mehrmals verschoben. Das Städtchen hat alles, was das Touristenherz begehrt: leckere Restaurants, traumhafte Strände und zahlreiche Partys. Rund zwei Hauttöne dunkler verliessen wir Itacaré Richtung Morro de sao paulo. Das Inselstädtchen ist nur mit dem Boot zu erreichen und ist sehr touristisch. Aber auf jeden Fall einen Besuch wert und vor allem sehr einfach von Salvador zu erreichen. Das war auch unser nächster Stopp. Die Stadt hat eine spannende Geschichte und einen bekannten farbigen Stadtteil. Auf der anderen Seite kann man am Strand entlang schlendern, den Leuchtturm besichtigen und ein Bier an der Promenade trinken. Von Salvador ging unsere Reise mit dem Mietauto weiter. Unser Ziel war im Landesinneren: der Nationalpark Chapada Diamantina. Bekannt für seine wunderschöne Natur, war Chapada Diamantina ganz weit oben auf unserer Liste. Da wir ein eigenes Auto hatten, teilten wir die Strecke auf und Übernachteten am Anfang des Parkes in Itaitu. Ein wunderschöner Campingplatz mit tollem Blick über die bewaldeten Hänge. Von da aus fuhren wir nach Lençois, das Zentrum des Nationalparkes von wo aus man die meisten Touren buchen kann. Als Abschluss ging wir dann noch nach Cãpao. Ein verschlafenes Hippiedörfchen mit toller Natur und vielen Wandermöglichkeiten. Von Chapda Diamantina mussten wir zuerst zwei Tage durchfahren, bis wir endlich in Jericoacoara angekommen sind. Von da aus machten wir uns zu unserem Brasilien Highlight auf: Lençóis Maranhenses. Gigantisch grosse Sanddünnen die sich während der Regenzeit mit Regenwasser füllen und so zahlreichen Lagunen zustande bringe, die in allen Blautönen schimmern. Ein wirklich atemberaubendes Phänomen. Als Abschluss für unsere Brasilienreise nahmen wir das Slowboat über den Amazones. Stoppten in Manaus für einen Auslug in den Dschungel und von da aus dann wieder weiter nach Tabatinga. Von wo aus wir die Grenze nach Kolumbien überquerten und dreieinhalb Monaten Brasilien verliessen.
Was du über Brasilien wissen musst!
Exotisch, wild und wunderschön. Brasilien ist die Traumdestination jedes Reisenden. Ob kilometerlange Sandstrände, aufregende Städte oder unberührter Jungle, das grösste Land Südamerikas hat für jeden Reisenden etwas. Wir sind während …. Tag durch Brasilien gereist. Das sind unsere Erfahrungen, Tipps und Tricks.
Brasilien ist das fünftgrösste Land der Welt und ist mit seinen 8.514.285 Quadratkilometern fast so gross wie Europa. Rund 215 Millionen Einwohner leben ihn Brasilien und das vor allem entlang der Atlantikküste. Die Landessprache ist Portugisisch und ist das einzige nicht spanische sprechende Land in Südamerika. Die Brasilianer und Brasilianerinnen sind ein wilder Mix aus Kulture und Aussehen. Es gibt nicht das eine Abbild eines typischen Brasilianers. Das hat auch seine Gründe. Brasilien, geprägt durch die Geschichte, ist eine Mischung aus afrankischen, europäischen und indiansicher Völkern. Eines haben sich aber alle gemein, sie sind gelassene, lebensfrohe Menschen. Man fühlt sich in Brasilien also schnell willkommen, und auch wenn man die Landessprache nicht spricht, geben sich alle grosse Mühe mit einem. Drei Dinge sind in Brasilien besonders wichtig: Fussball, Karneval und Telenovellen.
Für Schweizer und EU-Bürger gelten keine Einreisebeschränkungen. Das bedeutet, Touristen können 90 Tage Visumfrei im Land herumreisen. Der Pass muss jedoch bei der Einreise mindestens noch sechs Monate gültig sein. Seit Corona muss man bei der Einreise einen Impfnachweis über eine vollständige Impfung gegen Covid-19 vorweisen können. Wer nicht geimpft ist, muss alternativ einen negativen Test vorweisen können. Wer älter als 55 Jahre ist, muss zudem mit einen Booster geimpft sein.
In Brasilien bezahlt man mit der Währung REAL. Dadurch, dass die Währung stabil ist, kann man überall mit Debitkarte oder Kreditkarte bezahlen. Trotzdem sollte man das Bargeld nicht ganz vergessen, für Taxifahrer oder Bustickets braucht man physisches Geld. Trotzdem, den Geldbeutel nicht zum bersten mit Geld fühlen, das könnte die eigene Sicherheit gefährden.
Für Brasilien sind keine Impfungen vorgeschrieben. Trotzdem lohnt es sich, gegen Tetanus, Diphterie, Polio und Gelbfieber geimpft zu sein. Vor allem, wenn man vorhat in den Regenwald oder in Region mit sehr vielen Moskitos zu reisen. So kann zum Beispiel über die Tigermücke das Dengue-Fieber übertragen werden. Grippeähnliche Symptome wie Fieber und Glieder-Kopfschmerzen zeigen sich mit der Krankheit. Daher lohnt es sich, vor allem in tropischen und suptropischen Regionen einen starken Mückenschutz zu besorgen. Am besten einen direkt im Land kaufe, da die herkömmlichen europäsichen Mückenschutzsprays hier nicht wirken.
Aufatmen, in Brasilien kann man eigentlich während des ganzen Jahres reisen. Da das Land grösstenteils in den Tropen liegt, ist es überall angenehm warm. Je näher man Richtung Äquator reist (Norden) desto wärmer wird es. Also zwischen 25- und 30 Grad, trotz unterschiedlicher Jahreszeiten.
Südhalbkugel: Hier spürt man die Jahreszeiten schon intensiver. Sommer ist hier während Oktober-März. Winter zwischen Juni und August. Dezember und Februar sind die heissesten Monate mit wenig Niederschlag dafür viel Sonne. Bei der Hitze ist ein Aufenthalt an der Atlantikküste zu empfehlen, da dort ein erfrischender Seewind bläst.
Nordosten: In Regionen wie zum Beispiel Salvador bleiben die Temperaturen das ganze Jahr über Konstant bei rund 27 Grad. Also spürt man weniger die Jahreszeit, dafür die (kurzen) Regenzeiten und (langen) Trockenzeiten. An der östlichen Atlanitkküsten fällt vor allem Regen zwischen Mai und Juli. An der nördlichen Küste zwischen Januar und Mai.
Amazonas: Wer hätte es erwartet, hier herrscht das ganze Jahr über ein tropisch feuchtes und natürlich auch heisses Klima von rund 24-28 Grad. Die Regenzeit findet in dieser Region zwischen Januar und April statt. Zu dieser Zeit sind die Flüsse auch gefüllt. Da es zu jeder Zeit heftige Regenschauer geben kann, empfehlen sich die Monate Juli und November, da diese am „trockensten“ sind.
Zentraler Westen: Hier dauert die Regenzeit besonders lange, von Oktober bis März. Mit richtig viel Regen und Moskitos muss man im Februar und März rechnen. Das berühmte Pantanal sollte also geplant sein, Besucher können die Region am besten in der Trockenzeit von April bis Oktober besuchen. Da sich während der Regenzeit die Tiere kaum zeigen und die Wege schwer zu passieren, ist die Region während der Regenzeit nicht zu empfehlen. Insbesondere da das Pantanal auch keine günstiges Reiseziel ist.
Südlich von Rio de Janeiro: Hier spürt man die Jahreszeit am intensivsten. So können zwischen Juni und August Minustemperaturen herrschen. Während dem Rest des Jahres sind die Temperaturen aber auch hier angenehm warm mit viel Sonnenschein.
Wer aufs Geld achtet kann Brasilien während der Nebensaison August-November oder von März bis Juni das Land bereisen. Ansonsten muss man sich mit hohen Preisen und vollgestopften Touristenhotspots herumschlagen. Temperaturtechnsich sind die Monate April, Mai, September und Oktober am besten.
Die sozialen Unterschiede sind in Brasilien sehr hoch. Das spürt man vor allem in den Grossstädten wie Sao Paulo oder Rio de Janeiro. Da ist das Risiko eines Überfalles oder Diebstahls um einiges grösser als an kleineren Ortschaften oder Feriendestionationen an den Stränden.
Wer trotzdem sicher durchs Land reisen möchte, sollte sich ein paar Tipps zu Herzen nehmen.
- Den schönen Schmuck, teuere Kamera und die Markenhandtasche besser zu Hause lassen! Wer aussieht, als hätte er Geld, wird auch eher überfallen.
- Lass alle wichtigen Dokumente und Gegenstände im Hotelsafe! Wer die Stadt erkunden will sollte weder Pass, Debit-Kreditkarten noch grosse Geldbeträge mit sich herumtragen.
- Kopie von Pass und Flugtickets machen. Natürlich ist es nicht ideal, wer aber die originale verliert, wird für das bedruckte Papier noch sehr dankbar sein.
- Informiere dich im Hotel oder Online über die gefährliche Gegenden. Nicht jede Nachbarschaft ist Touristen freundlich gesinnt. Und diese lassen sich meist vom blossem Auge nicht von den besseren Unterscheiden. Ganz wichtig! Mach einen grossen Bogen um die Favelas.
- Wer bei Eindämmerung oder Nacht unterwegs ist sollte immer mit einem Uber oder Taxi von A nach B fahren. Während dieser Zeit wird man am ehesten in einer dunklen Gasse ausgeraubt.
- Hat man trotz allem Pech und wird überfallen, gilt es Ruhe zu bewahren. Das heisst, ohne wenn und aber alles geben, den Täter nicht ins Gesicht schauen (am besten auf den Boden blicken) und kein Widerstand leisten! Die Leute sind nicht daran interessiert einen körperlich zu verletzten, haben aber auch nichts zu verlieren, wenn man sich wehrt.
Aber keine Sorge, als Tourist ist man sowieso meist in den sicheren Gegenden unterwegs und wie oben schon erwähnt, sind die Stranddestinationen sehr sicher.
Wer an Brasilien denkt, dem wird wohl als erstes der Amazonas und seine gigantische Tierwelt in den Sinn kommen. Und das auch zurecht! Der Amazonas macht rund 42 Prozent des Landes aus. Er ist nicht nur der grösste Regenwald der Welt sondern beinhaltet auch einen Fünftel der Süsswasserreserven der Welt. Aso nur mal so dahingesagt, es gibt mehr als 1 Millionen Insekten, rund 40 Tausend verschiedene Pflanzenarten, 3000 Fischarten, 1294 Vogelarten und mehr als 427 Säugetiere.
Insgesamt hat das Land 53 Nationalparks und 8 Naturreservate. Darunter fällt unter anderem auch das Pantanal. Das grösste Wetland, auf Deutsch „Überschwemmungsebene“ der Welt. Ornothologiefans aufgepasst, hier leben über 600 verschiedene Arten von Vögeln. Neben ihnen bevölkert eine Vielzahl an kleinen Säugetieren, Kaimane, Tapire und sogar Jaguars das Pantnanal. Darum wird die Region auch „Arche Noah Südamerika“ genannt.
An der Grenze zu Argentinien und Paraguay im Süden des Landes liegt die Stadt Foz do Iguacu. Hier findet man eines der begehrtesten Reiseziele in Brasilien: die Iguacu Wasserfölle. Ein tossendes Wasserspiel von über 275 Wasserfällen die über das 3km breite Basalplateau in die tiefe donnern.
Daneben gibt es noch drei Hochebenen, die „Chapada Diamantina“ im Nordosten, „Chapada dos Veadeiros“ und „Chapada dos Guimaraes“ im Mittewesten des Landes. Wer also gerne wandert, biket oder sich ansonsten aktiv betätigen will, ist hier bestens aufgehoben. Mit ihren zerklüffteten Canyons, versteckten Höhlen und tossenende Wasserfälle also ein wahres Paradies für jeden Aktivurlauber.
Noch sehr unbekannt dafür umso schöner sind die Oasen im Nordosten des Landes. Im trockenen Gebiet sieht man während der Regenzeit blau schillernende Lagunen in dem über 30 Km langen Wüste aufblitzen. Also „Lencois Maranhenses“ und „Jalapao“ dürfen auf einer Reise nach Brasilien nicht fehlen. Aber aufgepasst, die blauen Lagunen sieht man nur während der Regenzeit zwischen Januar und Juni.