50 Tage

Chile

Ob blühende Wüsten, eisige Fjorde  oder Wanderungen in durch einen der berühmtesten Nationalpärke der Welt. Chile ist ein Abenteuer wert. Deshalb hier unsere Tipps für das Land 

Unser Chile

Chile hat uns mit seiner atemberaubenden Natur gelockt. Das längste Land der Welt hat fünf verschiedenen Klimazonen und somit einiges zu bieten. 

Santiago de Chile

Unsere Reise fing in Santiago de Chile an. Die Hauptstadt des Landes ist für viele Reisenden ein Knotenpunkt. Von hier aus nahmen wir einen Bus an die Küstenstadt Valparaiso, welche für ihre Architektur und Kunst bekannt ist. 

Copiapo

Nach ein paar gemütlichen Tagen machten wir uns auf, ein Naturphänomen der besonderen Art zu suchen. Wir nahmen einen Nachtbus nach Copiapo, eine kleine Stadt in der Atacama Wüste. Wir waren gefühlt die einzigen Touristen in dem Städtchen, dass vor allem in der Vergangenheit für seine Mienenarbeit bekannt war. Zusammen mit unserem Tourguide durften wir dann das Naturphänomen der blühenden Wüste bestaunen.
Wenn genug Regen fällt, blühen bis zu 250 verschiedene Blumenarten, die es nur hier gibt. Das passiert aber nur sehr selten und ist daher auch schwer vorherzusehen. In der Regel kann man die blühende Wüste nur alle 5- 7 Jahre bestaunen und auch dann nur an ganz bestimmten Stellen in der Wüste. 

San Pedro de Atacama

Nach diesem Hochgefühl zogen wir zufrieden weiter in den Norden in die Stadt San Pedro de Atacama. Ein kleiner touristischer Hotspot von wo aus man allerlei Touren buchen kann. Ab hier machten wir einen viertägigen Abstecher nach Bolivien. Darüber erzählen wir gerne im Kapitel Bolivien.

Wieder zurück blieben wir noch ein paar Tage, denn auf uns wartet ein ganz besonderer Besuch. Rebecca’s Mutter Monika kam uns für drei Wochen besuchen. Also gingen wir wieder zurück nach Santiago um sie zu treffen. Von Santiago flogen wir dann weiter in den Süden nach Puerto Montt. 

Puerto Montt / Puerto Varas

Von hier ging es mit dem Mietauto nach Puerto Varas. Ein, von deutschen Einwanderern gegründetes Städtchen, das für ihre unglaubliche Natur bekannt ist. So tranken wir hier ein Bier auf einem Vulkan, bestaunten mächtige Flüsse und liessen es uns in heissen Quellen richtig gut gehen. 

Chiloe

Rund 6 Stunden Autofahrt entfernt liegt die Halbinseln Chiloe. Hier durften wir unsere ersten Pinguine aus der Nähe bestaunen, ein Pudu spotten und in dem süssen Städtchen Castro übernachten. Unser grosses Ziel für diese Reise war aber der Nationalpark Torres del Paine. Also weiter in den Norden reisen. Das kann man entweder mit dem Auto, dem Flugzeug oder dem Boot. Wir entschiedenen uns für Letzteres. Mit der Navimag verliessen wir also den Hafen in Puerto Montt und fuhren während vier Tagen durch die Fjorde hinunter nach Puerto Natales. Glücklicherweise wurden wir nicht Seekrank, war es doch unsere erste Erfahrung auf offener See für so eine lange Zeit.

Puerto Natales / Torres del Paine

Einmal in Puerto Natales angekommen mussten wir last-minute Socken, Unterhosen und dicke Kleidung kaufen. Für mehrere Tage in den Bergen von Patagonien waren wir beim besten Willen nicht ausgerüstet. Dann ging es für uns am nächsten Tag auch schon los, mit Rucksack, Turnschuhen und Regenjacke fuhren wir mit dem Bus in den berühmten Nationalpark Torres del Paine. Und eins will gesagt sein: Wir haben den berüchtigten W-Trek definitiv unterschätzt. Während vier Tagen wandert man jeden Tag für mindestens acht Stunden durch den Park. Trotz den tollen Aussichten taten unsere Füsse und Beine nach den vier Tagen schon sehr weh. Es hat sich aber gelohnt und mit unendlich vielen neuen Eindrücken machen wir uns auf, ein neues Land zu entdecken. 

Was du über Argentinien wissen musst!

Das zweitgrösste Land in Südamerika in wenigen Worten zusammenzufassen, ist keine einfache Aufgabe. Noch schwieriger ist es, die Highlights herauszupicken, die es zu sehen gilt. Daher macht es Sinn, am Anfang ein paar Fakten zusammenzutragen. Denn ob schillernde Städte, atemberaubende Landschaften oder wilde Tiere, das achtgrösste Land der Welt hat einiges zu bieten.

Natur pur

Rund 3700 Kilometer lang ist das grösste spanisch sprechende Land der Welt. Das ist die Strecke, die man mit dem Auto von Madrid bis nach Istanbul zurücklegt. Im Land selbst findet man daher diverse Klimazonen. So kann man im Süden auf Gletscher und Berge stossen, dazwischen Wüsten und Steppen durchqueren und im Norden im Regenwald schwitzen. Sprich, den Reisekoffer zu packen, darf nicht unterschätzt werden. Der Norden und Süden wird mit der längsten Strasse der Welt verbunden: die Panamericana. Rund 30000 Kilometer verläuft sie entlang der Küste. Wer eher ein Faible für Berge hat, kann die Route 40 entlang der chilenischen Grenze entlang der Anden nehmen.

Tiere

Bei einem Land dieser Grösse ist es nicht verwunderlich, dass es auch eine Vielzahl von wilden Tieren beheimatet. Also ganz wichtig: Die Kamera mit dem guten Teleobjektiv nicht zu Hause vergessen! So kann man von Flamingos zu Papageien über Pinguine und Wale hin zu Guanacos und Gürteltiere alles festhalten, was das Herz eines Tierfotografen begehrt. Die Tierwelt ist genau so divers, wie ihre Lebensräume in diesem Land. Insgesamt sind es (ohne Insekten) über 3300 verschiedene Spezies, davon sind über ein Drittel Vögel 450 Reptilien und fast ebenso viele Säugetiere. Natürlich gibt es auch einige endemische Arten, also Tiere, die nur in diesem Land vorkommen, wie beispielsweise der argentinische Mara, auch grosser Pampahase genannt, wobei der monogame Nager eigentlich mit seinen durchschnittlichen 8kg Körpergewicht ein Vertreter der Familie der Meerschweinchen ist. Wir fanden sie in Penisula Valdes, von wo aus man auch ein einzigartiges Phänomen bei der Jagd der Orkas beobachten kann. Zudem sahen wir auf der geschützten Halbinsel Seelöwen, Seeelefanten, Gürteltiere, Pingus und Nandus. Im Winter kommen die Wale hier hin um ihre Jungen zu gebären und sich zu paaren. Walsichtungen sind in dieser Zeit garantiert und man kann die Tiere selbst vom Strand aus hautnah erleben. Doch auch in anderen Teilen des Landes wimmelt es nur so von Tieren. 

Städte und ihre Sicherheit

Wer an eine Stadt in Argentinien denkt, dem wird wohl höchstens Buenos Aires in den Sinn kommen. Doch nebst dem schillernden Hotspot hat Argentinien noch weitere Städte zu bieten, die es sich zu besuchen lohnt. So sollte ein Stopp in Bariloche, Mendoza und Cordoba mit auf der Liste stehen. Hier findet man nebst einem aufregenden Nachtleben auch tolle Einkaufsmöglichkeiten, geschichtsträchtige Sehenswürdigkeiten und leckere Restaurants. Dazu aber später etwas mehr. Grundsätzlich kann man sagen, solange man sich in den touristischen Bereichen aufhält und nicht vollbepackt mit teuren Kameras und Schmuck die Städte erkunden will, ist man sicher. Dazu am besten vorab auf Google Maps nachschauen, wo es belebte/beliebte Gegenden hat. Beim Buchen des Hotels oder Hostels kann es auch nicht schaden, ein Blick auf die Karte zu werfen, nur um sicher zu gehen, dass man nicht völlig abseits seine Unterkunft bucht. Und natürlich nicht mit zu viel Bargeld unterwegs sein (wobei das gar nicht so einfach ist, wie wir euch im Kapitel «Geld» erklären) und die Karten am besten im Hotel lassen. Denn es kann zu Überfällen kommen. Für so ein Szenario wird einem geraten, einfach alles zu geben. Dann sollte man mit einem Schrecken davon kommen. 

Reisen

Wer für seine Reise in Argentinien ein eigenes Auto hat, der ist zu beneiden. Für alle anderen gilt die Fortbewegung über Busse oder das Flugzeug zu buchen. Aber aufatmen, das ist nicht weiter schlimm. Argentinien hat ein gut ausgebautes Verkehrsnetz. Sei dies innerhalb der Städte mit den Bussen oder für grössere Strecken mit den Reisecars. Flüge sollten, wenn bevorzugt, definitv im Voraus gebucht werden. Denn diese können, selbst für kurze Distanzen, schnell sehr teuer werden. Dazu kommt, dass man meist von oder über Buenos Aires fliegen muss. Bei der Planung des Reiseroute also kurz über Skyscanner oder Google kontrollieren, ob es Direktflüge zum gewünschten Ziel gibt. Wer spontanen unterwegs ist und dabei auch ein begrenztes Budget hat, dem sind die Reisebusse zu empfehlen. 

Fast jede Ortschaft (solange es nicht nur eine Ansammlung von ein paar Häusern ist) besitzt einen Busbahnhof. Innerhalb der Terminals findet man diverse Anbieter. Plus minus sind die Preise bei allen gleich. Natürlich kann man die Busse auch online buchen. Aber aufgepasst, eine Busfahrt dauert in der Regel sehr lange. So kann man schon mal 30 Stunden busfahren bis man an seinem Ziel ankommt. Also nicht vergessen, genügend Essen und Trinken mitzunehmen. Nebst der dafür benötigten Unterhaltung in Form von Filmen oder Bücher sollte man auch ein paar lange Kleider einpacken. Aus unverständlichen Gründen schraubt man die Temperatur ins gefühlt Arktische herunter. 

Einmal in der Stadt angekommen, gibt es diverse Möglichkeiten, sich fortzubewegen. Uber ist definitiv ein sicheres und günstiges Verkehrsmittel – ist aber leider rein theoretisch illegal. Noch günstiger wird es aber mit Bussen oder „Zügen“ vor Ort. Für Buenos Aires, Bariloche, Mendoza und Foz de Iguazu (wahrscheinlich sogar noch mehr Städte)  benötigt man eine „Sube“ Karte. Nicht ganz einfach zu bekommen. Am besten kurz einen Besuch beim Touristeninformationszentrum machen und nachfragen, wo noch welche erhältlich sind. Einmal im Besitz dieser kleinen blauen Karte, kann man dann dafür fast überall hin fahren. Man braucht als Paar oder Gruppe zudem nur eine Karte, da man für mehrere auf einmal zahlen kann.

Leider kann man die Busfahrer an den meisten Orten nicht bar bezahlen, wer also keine Karte hat, darf nicht mitfahren – ausser ein netter Sitznachbar zahlt für einen mit der Karte. 

Mietwagen sind für einen kürzeren Aufenthalt auf jeden Fall zu empfehlen. Aber auch hier gilt: besser bereits vorab buchen. Vor allem in Patagonien können bei spontanen Buchungen die Mietautos entweder bereits alle vergeben oder ansonsten sehr teuer sein. Die Preise sinken aber, je weiter man in den Norden geht. 

Essen und Trinken

Ein vollblut Vegetarier wird es schwer haben, denn beim Wort „vollblut“ denkt man in Argentinien nur an die saftigen Steaks. Nebst Uruguay hat Argentinien den höchsten Fleischkonsum pro Kopf. Daher ist es nicht verwunderlich, dass es überall „Asado“ also „gegrilltes“ zum Essen gibt. Auf einem Holzkohlegrill (Parrilla), meist nur mit Salz gewürzt, werden die verschiedenen Fleischstücke durchgebrutzelt. Als Beilage gibt es oftmals Brot, Salat oder Kartoffeln. Ganz im Gegensatz zum Barbecue bei uns wird auf aufwendige Marinaden oder Saucen verzichtet. Es gilt das Fleisch zu schmecken und zu geniessen. Aber keine Sorge, man findet natürlich auch vegetarische Gerichte. Man muss nur etwas länger suchen. 

Nebst dem üppigen Fleischangebot gibt es natürlich noch zahlreiche weitere bekannte Speisen. So gehören die Empanadas einfach dazu. Ob als kleiner Snack dazwischen oder gleich als Frühstück, Mittag oder Abendessen. Empanadas gehen immer. Überall in Argentinien findet man auch Pizzarestaurants. Ein grosser Unterschied zur italienischen Pizza: Hier wird sie mit Messer und Gabel gegessen und mit dem Käse wird auch nicht gespart. 

Die Eiscreme hier ist sensationell und bei den schweisstreibenden Temperaturen im Norden des Landes eine wohlverdiente Abkühlung. Und wer die ultimative Argentinische Erfahrung will, der sollte sich ein Mate-Starterset kaufen und genau, wie die Einheimische, denn Tee zu jeder Ort- und Tageszeit trinken. Denn Mate gehört einfach dazu, dabei kann man bei Geschmack und Stärke variieren, genau wie es einem am liebsten ist. Typischerweise wird Mate mit Freunden geteilt und der Wachmacheffekt ist auch nicht zu vergessen. 

Das liebe Geld

Die Argentinier haben eine komplizierte und geschichtsträchtige Beziehung zum Geld. Die Währung des Landes ist seit 1992 der Argentinische Peso, der damals den Wert eines Dolars hatte, denn er wurde bis 2002 gesetzlich an den US-Dolar gebunden. Es war die fünfte Währungsänderung im 20. Jahrhundert aufgrund starker Abwertungen der vorherigen Währungen. 2002 brach das Finanzsystem erneut zusammen. 

Zum Zeitpunkt des Verfassens dieses Artikels ist der ein Dollar schon 190 Pesos wert – doch wenn man es richtig macht, erhält man sogar 360 Pesos pro Dollar! Also unbedingt weiterlesen, wenn ihr nicht überall doppelt so viel bezahlen wollt, wie ihr eigentlich müsstet.

Der Peso ist noch in 100 Centavos unterteilt. Die Münzen nutzt aber heute kaum einer mehr. Wenn dann werden eher grössere Noten gedruckt. Momentan plant Argentinien mal wieder eine Währungsreform, dieses Mal zusammen mit Brasilien. 

Aufgrund der starken und schnellen Abwertung des Pesos horten alle Argentinier ihr Geld in Fremdwährungen. Von 2012 bis 2015 war es nur noch in Ausnahmefällen möglich, Pesos in Dollars zu tauschen. Daher entstand ein riesiger Schwarzmarkt für den «Blue Dollar» im Land, der heute weitgehend geduldet wird. Der sogenannte blaue Dollar (wobei «blau» ein Codewort für «schwarz» ist) entstand aber bereits im Jahr 2002, um die von der Regierung eingeführten Devisenkontrollen zu umgehen. Nur heutzutage benutzt ihn wirklich jeder. Denn auch heute ist die Umwandlung von Peso in ausländische Währungen gesetzlich limitiert. Daher wechseln alle Bürger illegal, um ihr Vermögen zu schützen und sparen zu können ohne Wertverluste, die Unternehmen um besser planen zu können und die Devisenkontrollen zu umgehen. 

Getauscht werden die verdienten Pesos in der Regel direkt nach Lohnauszahlung bei den Geldwechslern und Wechselstuben. Diese erkennt man daran, dass sie, sobald sie Ausländer sehen «cambio» also «wechseln» rufen. Bei ihnen kann man als Ausländer auch seine Dollar in Pesos tauschen – und zwar meist zum doppelt so guten Kurs wie die Banken. Allerdings sollte man vorhin die Preise vergleichen und einen festen Kurs abmachen und nachrechnen! Oftmals wollen die Wechsler für kleine Noten weniger bezahlen und man muss stets verhandeln. 

Da wir von Geld abheben beim Automaten oder auch mit der Karte bezahlen dringend abraten, da man sonst doppelt so viel zahlt und das Wechseln sehr mühsam sein kann, verraten wir euch nun, wie es die meisten Backpacker machen. Nämlich mit Western Union. Die Bank wechselt, aus mir unerklärlichen Gründen, mit einem besseren Kurs als der Blue Dollar. 
Man macht sich also online ein Konto bei Western Union. Das dauert etwa fünf Minuten und man braucht seinen Pass dazu. Danach kann man Geld an jemanden im Ausland senden. Man sendet sich also selber Geld und erhält danach eine Nummer, mit der man zusammen mit dem Pass sein Geld bei einem Western Union Standort abholen kann. 
Da das aber die meisten Reisenden machen, kann es zu langen Warteschlangen vor den Filialen kommen. Insbesondere in den kleineren Orten mit weniger Filialen. Manchmal gehen den Filialen auch mitten am Tag das Geld aus und man muss auf einen Transporter warten. Es empfiehlt sich also in den grossen Städten genügend Bargeld für die Stops in den abgelegeneren Gegenden abzuholen. 

Die Videos über unser Chile-Abenteuer

Unsere Blogbeiträge aus Chile 🇨🇱

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